Der Amazon Prime Day ist seit Jahren ein Ereignis, das sowohl Kunden als auch Werbetreibende in großer Zahl anlockt. Als einmaliges Ereignis, das einmal im Jahr stattfindet, erreichen die Ausgaben der Werbetreibenden in der Regel das Drei- bis Vierfache des Tagesdurchschnitts des Monats, der dem zweitägigen Online-Verkauf vorausgeht.
Was passiert also, wenn es sich nicht mehr um ein "einmaliges" Ereignis handelt?
Prime Day Early Access 2022 Ergebnisse
Im Jahr 2022 gab es zum ersten Mal einen zweiten Prime Day, der am 11. und 12. Oktober stattfand. Er liegt zwischen dem ersten Prime Day - vielleichtnennen wir ihn Prime Day Prime? -und der Weihnachtssaison. Das nominelle Ziel des neuen Events ist es, das Weihnachtsgeschäft schon vor dem Thanksgiving-Wochenende anzukurbeln. Bis zu einem gewissen Grad war das auch im Jahr 2020 der Fall, als der erste Prime Day wegen der COVID-19-Pandemie verschoben wurde.
Angesichts der großen Ereignisse, die auf beiden Seiten des Amazon Prime Day Early Access Sale, wie er offiziell genannt wurde, stattfanden, könnte man den Werbetreibenden und Verbrauchern verzeihen, wenn sie nicht ganz so stark darauf reagiert hätten. Verglichen mit dem vierfachen Anstieg der Ausgaben der Werbetreibenden beim ersten Prime Day im Juli im Vergleich zu den vorangegangenen 30 Tagen verzeichnete die Oktoberversion nur einen durchschnittlichen Anstieg der Ausgaben um das 2,8-fache.
Eine Konstante bei den beiden Veranstaltungen in diesem Jahr und dem Prime Day im Jahr 2021 ist der Aufschlag auf die Anzeigenpreise. Die durchschnittlichen Kosten pro Klick (CPC) für den Prime Day im Oktober stiegen um 56 % im Vergleich zum Durchschnitt der 30 Tage davor. Im Vergleich dazu stiegen die CPC im Juli um 50 % und für das Event 2021 im Juni um 53 %.
Das bedeutet, dass der Unterschied bei den Ausgaben dieses Mal auf einen geringeren Anstieg des Klickvolumens zurückzuführen ist. Es wäre zwar einfach, auf das makroökonomische Umfeld zu verweisen, aber es sollte auch bedacht werden, dass die Verbraucher auch in der besten Wirtschaftslage nicht unerschöpflich Geld ausgeben können, so dass die Messlatte im Vergleich zu einer ähnlichen Veranstaltung vor drei Monaten immer sehr hoch lag. Das Gesamtvolumen, egal ob Ausgaben, Klicks oder Umsatz, ist im Vergleich zu diesem Ereignis um 30-50% gesunken, je nach Messgröße.
Wenn wir uns die werbefinanzierten Umsätze ansehen - wie viel die Werbetreibenden am Prime Day mit Produktverkäufen einnahmen -, dann war der Anstieg im Vergleich zu den vorangegangenen 30 Tagen das 2,9-fache.
Wenn du zu Hause nachrechnest, ist der Prime Day im Oktober in Bezug auf den Return on Ad Spend (ROAS) praktisch neutral: Er stieg nur um 3 %. Im Vergleich dazu stiegen die Umsätze im Juli um das 4,5-Fache, was zu einem ROAS-Anstieg von 12 % führte.
Wie zu erwarten war, dominierte die Kategorie Computer & Unterhaltungselektronik auch im Oktober den Prime Day. Die Ausgaben stiegen im Vergleich zu den vorangegangenen 30 Tagen um das 6,6-fache und der Umsatz um das 5,2-fache, so dass es bei dieser Veranstaltung diesmal mehr um das Umsatzvolumen als um die Umsatzrendite ging. Weitere starke Ergebnisse kamen aus den Bereichen Hobbys & Freizeit (3,5-facher Anstieg der Ausgaben) und Haus & Garten (4,1-facher Anstieg der Ausgaben).
Alles in allem hat der Amazon Prime Day Early Access Sale 2022 den ROAS für die meisten einzelnen Kategorien etwas gedrückt, aber eine Strategie des Verkaufsvolumens kann genauso überzeugend sein, wie frühere Prime Day-Performances von Kategorien wie Beauty & Personal Care zeigen. Wenn man bedenkt, dass es im letzten Jahr zu Problemen in der Lieferkette gekommen ist, könnte der Prime Day letztendlich dazu beigetragen haben, die Lager zu leeren, um sich auf die Feiertage vorzubereiten.
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